In diesem C! Podcast spricht Corinne M. Flick mit Prof. Jens Kersten. Der Münchner Rechtswissenschaftler hat ein ökologisches Grundgesetz entwickelt und seinen Entwurf vor kurzem veröffentlicht.
Wie gelingt vorausschauende Politik?
Hier seine Gedanken in Kürze:
Wir haben die Ökologie in der liberalen Perspektive zu lange ausgeblendet. Die Natur war immer nur Objekt. Das zu verändern und der Natur Rechte zu geben, die das liberale System von Rechten und Gegenrechten zum Ausgleich bringen, ist die Herausforderung eines ökologischen Liberalismus.
Wenn wir unsere Rechtsordnung, Gesellschaftsordnung, Wirtschaftsordnung, und uns selbst nicht transformieren, wird das die Natur für uns machen. Das Klima wird nicht mit uns verhandeln.
Der Klimaentscheid des Bundesverfassungsgerichts 2021 schützt das Klima maximal indirekt. … Die Ökobilanz des Gerichts ist bis auf diese Entscheidung unterirdisch.
Es ist seltsam, dass der Konservatismus in Deutschland kein richtiges ökologisches Verständnis entwickelt hat.
Es geht nicht darum, der Natur mehr Rechte zu schaffen als der Ökonomie oder den sozialen und individuellen Interessen, sondern darum, sie auf die gleiche Ebene zu heben.