#41 Karola Wille & Henning Tewes – Beobachten wir eine neue Allianz zwischen öffentlichen und privaten Medien?

In unserem CONVOCO! Podcast spricht Corinne M. Flick mit Karola Wille, MDR-Intendantin, und Henning Tewes, COO Programme Affairs & Multichannel bei der Mediengruppe RTL Deutschland, über:

Beobachten wir eine neue Allianz zwischen öffentlichen und privaten Medien?

Hier ihre Aussagen im Auszug:

Wir sollten die Diskussion führen, ob eine kommunikative Infrastruktur letztlich nicht auch eine Daseinsvorsorge für Demokratie ist […] Sie leistet, was eine Demokratie braucht: Vielfaltsdarstellung, Vielfaltsermöglichung, etc.. Karola Wille

Das Problem der sozialen Medien und ihrer Geschäftsmodelle ist, dass sie über Algorithmen [Inhalte] sortieren und stark Nutzerorientiert sind, mit der Gefahr von Meinungsverengung, Meinungsreduktion, sodass die Gefahr der Verstärkung bestimmter Meinungen besteht. Karola Wille 

Welche Rolle haben eigentlich große Internetplattformen in Europa? Sind sie Medien oder sind sie keine Medien? […] Unsere Meinung ist, wenn sie kuratieren, dann sind sie auch für diese Inhalte verantwortlich und dann müssen sie sich auch denselben Regeln unterwerfen wie wir klassischen Medienanbieter.  Henning Tewes 

Der Innovationsdruck und die Entgrenzung [durch das mediale Internet] bringen auch mehr Freiheit für Kreative und damit für uns als Medienakteure. Karola Wille

Es ist wichtig, dass wir faire Rahmenbedingungen haben. Ich denke an das Urheberrecht, aber auch an weitere Belastungen, die immer wieder an uns private Player seitens der Politik herangetragen werden. Gerade in diesem Jahr, wo wir mit den Auswirkungen der Corona-Krise zu tun haben, ist uns ein gewisses Belastungsmoratorium wichtig. So dass wir das Geld, was wir haben, wirklich in die Kreativität stecken können und nicht weiter in den Aufbau von Bürokratie. Henning Tewes 

Ich glaube die Corona-Zeit hat uns vor Augen geführt, wie wichtig […] die vielfältige Medienlandschaft in Deutschland, die einen Wert für diese Gesellschaft darstellt, ist. Karola Wille 

Die Coronakrise tritt als großer Beschleuniger auf. Sowohl im Streamingbereich, als auch im Bereich Social haben wir eine noch stärkere Nutzungsbeschleunigung […] Diese stellt uns vor Herausforderungen und natürlich gleichzeitig auch vor riesige Chancen.  Henning Tewes 

Wir brauchen den faktenbasierten Diskurs. Wenn Fakten beliebig geworden sind, dann kommt eine Gesellschaft schwerer zueinander.  Karola Wille 

Das Geschäftsmodell einiger Akteure ist: je höher die Klicks, desto höher ist die Aufmerksamkeit, und desto höher sind die Einnahmen oder in Teilen eben auch der politische Mehrgewinn –  egal, was dann die Fakten sind. […] Das kann aber auch zur Demokratieschädigung führen. Deshalb haben wir großen Medienhäuser den Eindruck, ständig das richtige Gleichgewicht herstellen zu müssen zwischen der Einordnung auf der einen Seite und dem Recht auf freie Meinungsäußerung und der Wiedergabe der gesellschaftlichen Meinung auf der anderen.  Henning Tewes 

Wir sollen die Vielfalt der Meinungen abbilden – es geht um dieses große Wort “Diversität”. Dass wir die Menschen nicht respektlos behandeln, dass wir sie zu Wort kommen lassen, dass wir auch das Verständnis zwischen den Generationen fördern, dass wir etwas dafür tun, dass die Generationen in der Gesellschaft miteinander im Gespräch bleiben, und dass wir Werte der Gesellschaft vermitteln. Das verbindet man als Anspruch mit uns. Und je mehr wir das tun, umso mehr sagen die Menschen: “Ihr tragt zum Zusammenhalt in unserem Land bei.“ Karola Wille 

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