In unserem neuen CONVOCO! Podcast spricht Corinne M. Flick mit Heinz Bude, Inhaber des Lehrstuhls für Makrosoziologie an der Universität Kassel, zum Thema:
Solidarität aus Verwundbarkeit
Hier seine Aussagen im Auszug:
Jetzt in der Pandemie haben wir gemerkt […] die einzige Medizin, die wir hatten, war Solidarität. Es gab nichts anderes.
Wir haben jetzt eine Art Verweltgesellschaftlichung von Solidarität durch die Erkenntnis gemeinsamer Probleme – nicht durch gemeinsame Werte und nicht durch gemeinsame internationale Institutionen.
Ausgangspunkt für sich überlagernde Solidaritäten ist das Motiv der Verwundbarkeit. Das gilt sowohl für Individuen als auch für Nationalstaaten.
Es ist ein wichtiger Gedanke, zwischen exklusiver und inklusiver Solidarität zu unterscheiden. Wir erleben eine Veränderung in westlichen Gesellschaften. Es ist möglich, Mehrheiten zu gewinnen durch Aufruf von exklusiver Solidarität, durch eine explizite Politik der sozialen Spaltung.
Wenn man fragt, “Was bringt mir Solidarität?”, ist man schon auf dem falschen Weg.
Wer die Dimension der Einsamkeit vor der Welt nicht kennt, der wird auch nicht solidarisch sein. Es ist die Idee der Bereicherung durch andere und nicht der Bedrohtheit durch andere. Das ist der eigentliche Punkt der Solidarität.