Corinne M. Flick spricht mit Gisbert Rühl, Vorstandsvorsitzender von Klöckner & Co, zum Thema:
Krise als Chance
Hier seine Aussagen im Auszug:
Wenn jetzt Milliarden in die Wirtschaft fließen, dann will die Politik natürlich auch naturgemäß mehr Einfluss haben […] Wir müssen als Unternehmen aufpassen, uns nicht zu abhängig zu machen, indem wir gleich nach dem Staat rufen.
Es gibt einige Unternehmen, die eigentlich eine exzellente Performance in den letzten Jahren hatten, aber die jetzt mit als erste KFW-Kredite in Anspruch genommen haben. Das ist für mich keine gute Entwicklung.
Das Stimulus Programm ist aus meiner Sicht zu breit gestreut. Wir hätten jetzt eigentlich die Chance, bestimmte Dinge zu fördern, die Deutschland dann auch für die Zukunft wettbewerbsfähiger machen.
Ich glaube, dass die Welt sich möglicherweise auseinanderdividieren wird. Ich erwarte keine Annäherung zwischen den USA und China und sehe die Notwendigkeit für Europa, sich unabhängiger zu machen.
Ich glaube nicht, dass die Corona Krise letztendlich zu einer größeren Solidarität der Weltgemeinschaft führt.
Krisen waren immer Chancen. Man darf da nicht zu ängstlich sein. […] Unternehmerisches Handeln ist nun mal Handeln unter Risiko. Wir müssen Risiko in Kauf nehmen.
Ich sehe leider den Trend, dass die Risikoaversität immer weiter zugenommen hat. Wir beobachten zum Beispiel, dass der Risikobericht, den man als Unternehmen schreiben muss, immer länger wird. Der Chancenbericht wird hingegen immer kürzer.