Strategien in ungewissen Zeiten

Die Bedrohung durch den Klimawandel ist uns allen bewusst geworden. Die Erderwärmung zu stoppen, ist ein global geteiltes Ziel. In dieser Verpflichtung findet sich die Hoffnung auf das Entstehen eines Universalismus bzw. einer weltweiten Zivilisation. Jetzt gilt es, die nötigen Strategien zu entwickeln. Doch was bedeutet gute Strategie für eine unberechenbare Zukunft? CONVOCO! hat sich dem Thema „Strategien in ungewissen Zeiten“ 2013 angenommen. 

Warum brauchen wir mehr Strategien?

In einer ungewissen Welt ist es unmöglich, den optimalen Verlauf einer Aktion zu bestimmen, indem man die genauen Risiken berechnet. Wir müssen mit den „unbekannten Unbekannten“ fertig werden. Überraschungen sind unvermeidlich. Doch selbst, wenn Berechnungen keine klaren Antworten liefern, müssen wir Entscheidungen treffen.

Die heutige Unsicherheit ist nicht mehr berechenbar, sie ist zur Ungewissheit geworden. Das bedeutet einerseits, dass Dinge eintreten, die bisher unvorstellbar waren, andererseits, dass Wahrscheinlichkeiten eventueller Ergebnisse sich nicht mehr analysieren lassen.

Unsere Umwelt, die eine globale Dimension angenommen hat, ist ständigem Wandel und unvorhersehbaren Einflüssen unterworfen. Die heutige Herausforderung ist, mit der sich daraus ergebenden Unsicherheit umzugehen. Es ist unabdingbar, auf individueller wie auf kollektiver Ebene strategisch zu handeln.

Strategien sind essenziell im Umgang mit dem Misslingen. Sie können eine Niederlage in einen Sieg verwandeln und trotz Widrigkeiten und schlechterer Ausgangslage zum Erfolg führen.

Nicht der Wandel an sich führt zum Scheitern, sondern die Unfähigkeit, ihn rechtzeitig zu erkennen und kraftvoll und mutig zu reagieren.

Warum brauchen wir mehr Strategien?

Wenn Handlungsbedingungen nicht vollständig bekannt sind … wie treffen Akteure dann Entscheidungen? … Mit immer aufwändigeren theoretischen Modellen und Prognoseverfahren wird versucht, sich dem Ideal der perfekt rationalen Entscheidung zumindest anzunähern. Eine Alternative hierzu ist, Entscheidungen ganz anders zu verstehen, nämlich als einen Prozess von Versuch und Irrtum, bei dem Handlungsziele und Handlungsmittel sich im Verlauf der in der Situation neu gemachten Erfahrungen immer wieder anpassen.

In einer ungewissen Welt reichen statistisches Denken und Risikokommunikation nicht aus. Gute Faustregeln sind von entscheidender Bedeutung für gute Entscheidungen. Eine Faustregel oder Heuristik ermöglicht uns, eine Entscheidung schnell zu treffen, ohne viel Informationssuche und doch mit einem hohen Maß an Genauigkeit. Gerd Gigerenzer

Die Möglichkeit des Scheiterns muss real sein, denn sie entwickelt die stärksten Anreize für Individuen, Entscheidungen aus voller Verantwortung zu treffen. Damit kann ein weiterer Risikotransfer vom privaten in den öffentlichen Sektor verhindert werden.

Nicht gleichzusetzen ist Strategie mit Taktik … Die taktische Entscheidung ist eine schnelle, wohingegen die strategische Planung oft ein andauernder Prozess ist, bei dem alles langsamer abläuft. Bei der Entwicklung von Strategien muss die Ungewissheit mit einkalkuliert werden. Man kann nicht wie bei taktischen Entscheidungen auf Tatsachen basierend handeln.
Corinne Flick

Der Umgang mit Ungewissheit braucht noch eine letzte Zutat: Optimismus. Denn Ungewissheit ist zuallererst eine Chance. Sie bietet neue und bisher nicht gekannte Möglichkeiten − Mut und vor allem Überzeugungen vorausgesetzt.
Burkhard Schwenker

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