Unterlassen kann sich darstellen als Ausdruck einer Konzentration auf die maßgeblichen Werte des eigenen Lebens und als Zeichen einer Haltung, die von dem gleichen Respekt vor dem anderen und seinen Lebensentscheidungen zeugt.
Wir sind für unser Handeln oder Nichthandeln verantwortlich, und wir sind verantwortlich, da wir frei sind.
– Prof. Sir Roger Scruton, PhD –
Unterlassen ist nicht bloßes Nichtsstun. Unterlassen bedeutet Nichthandeln, obwohl es mögliche oder verlockende Handlungsoptionen gibt, oder sogar Handlungspflichten, die rechtlich oder moralisch begründet sind.
Gibt es Kriterien dafür, wann der Gesetzgeber sich zurückziehen sollte oder aber gefordert ist, klaren Grenzziehungen und Richtungsentscheidungen im Interesse der Freiheitswahrung und des Gemeinwohls nicht auszuweichen?
Mit Blick auf die Legislative gewinnt das Thema des Unterlassens und der Zurückhaltung angesichts zunehmender schneller und kleinteiliger Reaktion des Gesestzgebers auf neue Herausforderungen eine erweiterte Dimension.
Handeln und Unterlassen liegen oftmals nahe beieinander; das eine kann sich hinter dem anderen verbergen. Insbesondere in der Politik kann damit Tatkräftigkeit suggeriert werden, wo in Wahrheit ein Nichtstun vorliegt. Vorzugswürdig ist demgegenüber, ein bewusstes Nichttun dazu zu nutzen, die wesentlichen Handlungen zu erkennen und vorzunehmen.
In den Fällen, in denen der Einzelne persönlichkeitsgefährdende Maßnahmen, Handlungen oder Eingriffe; nicht von sich aus unterlässt,… ist der Rechtsstaat auch zum vorbeugenden Schutz verpflichtet.
Nichttun, um damit ein weiter entfernt liegendes Ziel zu erreichen, oder um ein höherwertigeres Gut zu schützen.
Zivilisierung ist die Materialisierung des Unterlassens.
– Dr. Corinne M. Flick –
In Fällen, in denen gewisse typische Reaktionen oder Aktionen naheliegen, die gerade nicht zum erwünschten Ziel führen, ist es oft sehr schwierig, der Versuchung zu widerstehen, handelnd oder auch nur redend zu intervenieren und stattdessen den Dingen ihren Lauf zu lassen, sie also nicht in illusionärer Weise einem eigenen Willen zu unterwerfen und unter der eigenen Kontrolle halten zu wollen. Die rechte Haltung zum Nichthandelnkönnen ist daher oft weit besser und anspruchsvoller als bloß gut gemeinte Aktionen.
– Prof. Dr. Pirmin Stekeler-Weithofer –
Im Schweigen taucht der Mensch in seinen Grund ein und sucht Stand im »ewigen Jetzt«. Der leere, sakrale Raum gewährt hier – mitten in derart gefüllter Zeit – Einkehr und Halt.
– Prof. P. Dr. Friedhelm Mennekes SJ –
Ich sehe die Stille als außergewöhnlich wichtige Voraussetzung für alles an, weil ich glaube, dass sie eine Ausweitung einer jeden Entscheidung ist, die man zu treffen hat.
– Marina Abramoviç –
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