In diesem C! Podcast spricht Corinne M. Flick mit Nikolaus von Bomhard, tätig in der Unternehmenswelt der Assekuranz, zum Thema:
Der Umgang mit Risiko im 21. Jahrhundert
Hier seine Gedanken in Kürze:
Das Zeugnis, das man der Politik in der Frage Risikomanagement ausstellt, kann nicht gut sein. Das muss man deutlich sagen. Da hat die Politik einen langen Weg vor sich.
Das größte Risiko unserer Zeit ist der Zerfall der Gesellschaft … Unser Gesellschaftsvertrag und das Verständnis, dass wir zusammengehören und an einem Strang ziehen, wird in den westlich geprägten Demokratien derzeit stark herausgefordert.
In unserer heutigen Welt betrachtet man meistens ökonomische Schäden, es geht also um eine quantitative Bewertung. Es gibt aber auch ideelle Schäden … Den Verlust von Lebensfreude oder Lebenslust kann man nicht quantifizieren, er ist natürlich trotzdem ein hoch relevanter Schaden.
Am Anfang einer Krise sind staatliche Eingriffe gerechtfertigt … Nur müssen der Staat und die Zentralbanken sich auch wieder zurückziehen. Das ist nicht hinreichend passiert.
Durch staatliche Eingriffe fällt ein wesentliches Prinzip der Marktwirtschaft zunehmend weg, nämlich Eigenverantwortung und Leistungsbereitschaft. Dann ist das System in Gefahr.
Die hohe Schule der Versicherung ist die Cyber-Versicherung … Man hat kaum aussagekräftige Daten und das Risiko verändert sich durch neue Entwicklungen extrem schnell. Das heißt, die Daten, die man hat, sind für das, was man versichert, meistens schon nicht mehr relevant oder aussagekräftig.
[In der Frage des Klimawandels] sind auch die Versicherer aufgefordert, sich zu überlegen, wen und was sie eigentlich noch versichern wollen. Denn durch die Versicherung erlaube ich den jeweiligen Unternehmen, weiter im Geschäft zu bleiben.