In diesem C! Podcast spricht Corinne M. Flick mit Christoph Toepfer, dem Gründer und CEO von Borealis Maritime. Borealis Maritime ist eine Reederei mit Sitz in London, die internationales Kapital in die Schifffahrt investiert. Das Thema des Gesprächs ist:
Wie wichtig ist die Schifffahrt für die grüne Transformation?
Hier einen Auszug seiner Gedanken:
In der öffentlichen Wahrnehmung ist die Schifffahrt ein schmutziges Transportwesen. Das ist heute gar nicht mehr so. Es gibt von der CO2-Effizienz kein besseres Transportmittel, die Binnenschifffahrt eingeschlossen.
Ein Container, der von Shanghai nach Hamburg verschifft wird, hat den gleichen CO2-Ausstoß wie ein Container, der mit dem LKW von Marseille nach Hamburg fährt.
In der Containerschifffahrt kommt es nach dem Boom zu einer Normalisierung. Die Frachtraten fallen um 50-80% Prozent, aber sie sind zuvor um teils hunderte Prozent gestiegen.
Der Umstieg auf alternative Treibstoffe wird in der Schifffahrt viel länger dauern, als sich das viele derzeit erhoffen.
Die Schifffahrt bräuchte heute 53% aller weltweit produzierten erneuerbaren Energie [für eine Dekarbonisierung durch Wasserstoff-basierte Treibstoffe]. Das macht keinen Sinn, weil sie nur 2,5% Prozent des globalen CO2-Ausstoßes ausmacht.
Der Flüssig-Salz-Reaktor ist eine noch recht neue nukleare Technologie, die es in kleinster Form Schiffen ermöglichen könnte, mit Nuklearbetrieb klimaneutral zu fahren. Das ist etwas, was noch 20-30 Jahre dauert, aber es ist eine extrem sichere Technologie.