#101 Andreas Rödder – Wird das westliche Gesellschaftsmodell herausgefordert?

In diesem C! Podcast spricht Corinne M. Flick mit Andreas Rödder, Professor für Neueste Geschichte an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, zum Thema:

Wird das westliche Gesellschaftsmodell herausgefordert?

Hier einen Auszug seiner Gedanken:

Die Institutionen des Westens sind ein Problem, aber nicht das entscheidende Problem. Das entscheidende Problem ist heute das, was man politische Kultur nennt.

Normalität ist eine historische Chimäre, die wir aus der Rückschau sehen. Aber aus der Nahperspektive werden Zeitgenossen immer der Meinung sein, dass sie gerade eine Krise erleben.

Wandel und Veränderung ist die eigentliche Stärke der westlichen Gesellschaften. Selbstreflexion, Selbstkritik und  Selbstkorrektur ist das, was der Westen immer wieder geschafft hat – von der Sklaverei bis zum sauren Regen.

Es gibt keinen Grund für Defätismus. Aber die Geschichte des Westens, der seinen Herausforderungen hat begegnen können, ist auch kein Automatismus.

Wir erleben Tendenzen hin zu einer geschlossenen Gesellschaft: auf der linken Seite mit der Cancel Culture, die versucht unliebsame Meinungen aus dem öffentlichen Diskurs auszugrenzen, und auf der rechten Seite mit Trugbildern einer homogenen, paradiesischen Vergangenheit.

Wir erleben einen Paradigmenwandel nach Klima- und Identitätspolitischen Vorstellungen. Die Frage ist, ob sich das durchsetzt. Ich vermute, dass auch die  Gegenbewegungen stärker werden und die Polarisierung so weiter zunehmen wird.

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