Warum Nationen scheitern. Die Ursprünge von Macht, Wohlstand und Armut (2013) von Daron Acemoglu und James A. Robinson
Welche Rolle spielen die Institutionen bei der Frage, warum Staaten erfolgreich sind bzw. scheitern. Es wird beleuchtet, wie Institutionen zustande kommen, sich im Laufe der Zeit wandeln, oder sich dem Wandel widersetzen. Diese Themenstellung könnte nicht aktueller sein. Sie steht auch in direktem Zusammenhang zu dem Convoco Thema 2020 – Neue Konstellationen der Gegenwart: Annäherungen, Institutionen und Legitimität.
Die Liebe in den Zeiten der Cholera (2004) von Gabriel Garcia Márquez
Es ist wesentlich, in schwierigen Zeiten sich in einer großen Erzählung zu verlieren.
Der Wert Europas in einer bedeutsameren Weltgeschichte (2020) herausgegeben von Corinne M. Flick
Heute wichtiger denn je zu lesen.
Die deutschen Männer und ihre Feinde. Carl Schmitt – ein deutsches Schicksal zwischen Männerbund und Matriarchatsmythos (1991) von Nicolaus Sombart
Das Geschichtsbuch für Europäer schlechthin, emphatisch aber präzise, detailliert aber mit stets gewahrtem Überblick. Das Werk, ursprünglich Vorlesungen an der Uni Wuppertal 1981 ff, wiegt alle mir bekannten, auch großmeisterlichen Geschichtschreibungen nach 1945 auf und eröffnet Einsichten in den deutschen Selbstzerstörungswahn, die bis heute Deutschland in Europa prägen. Wer Sombarts Darstellung nicht kennt, hat keine Chance, den fatalen deutschen Sonderweg je zu verstehen.
Harry Graf Kessler. Tagebücher 1918-1937 (1995) herausgegeben von Wolfgang Pfeiffer-Belli
Walther Rathenau. Sein Leben und Sein Werk (1928) von Harry Graf Kessler (nur antiquarisch erhältlich)
In beiden Büchern geht es um die Bewältigung wirklicher Krisenzeiten. Was Kessler und Rathenau insbesondere zum Ersten Weltkrieg und den moralischen und wirtschaftlichen Folgen in der Zeit selbst erlebt, gedacht und geschrieben haben, geht uns auch 100 Jahre später an. Der Mut zum Neuen gibt mir zu denken. Dabei fällt auf: die Grippe-Epidemie 1918 kommt in den Tagebüchern, wie in vielen anderen zeitgenössischen Dokumenten, gar nicht vor.
Middle England (2020) von Jonathan Coe
Der vom Autor nicht geplante dritte Teil einer Trilogie über England 1973-2018 – veranlasst durch den Brexit und den Versuch, diesen zu verstehen. Der erste Teil heißt “The Rotters Club” (2001) und dreht sich um den Niedergang Englands in den 1970er Jahren, Birmingham, die Autoindustrie und die Gewerkschaften. Die Protagonisten sind ein paar Heranwachsende, die im zweiten Teil “The Closed Circle” (2006) wieder vorkommen, jetzt in voller Kraft (oder auch nicht) zu den Zeiten Tony Blairs. In “Middle England” haben sie dann teils erwachsene Kinder. Sarkastisch, witzig, manchmal wütend, manchmal sentimental – eine lebendige Geschichtslektion in Romanform und erhellend für den Nicht-Briten.
Das Wüten der ganzen Welt (1999) von Maarten t’Hart
Das Jagdgewehr (1998) von Yasushi Inoue
Die verlorenen Spuren (1982) von Alejo Carpentier
Grundlagen des internationalen Wirtschaftsrechts – Grundlagen und Ausblicke (Herbst 2020) von Alberto Mazzoni und Maria Chiara Malaguti
Die neuen Seidenstraßen. Gegenwart und Zukunft unserer Welt (2019) von Peter Frankopan
Kampf um Vorherrschaft. Eine deutsche Geschichte Europas 1453 bis heute (2016) von Brendan Simms
The Man in the Red Coat (2019) von Julian Barnes
Wer sich je in der Welt Marcel Prousts wohlgefühlt hat, wird dieses Buch über einen der bedeutendsten französischen Ärzte der Belle Epoque verschlingen, viel über Politik, Kultur und Wissenschaft im ausgehenden 19. Jahrhundert lernen und dabei vertrauten Personen (von Sarah Bernhardt bis Oscar Wilde) und neuen Gesichtern in einem impressionistischen Sittenbild Frankreichs (und auch Englands) begegnen.
Selbstporträt mit Bienenschwarm: Ausgewählte Gedichte (2017) von Jan Wagner
Wann soll man Gedichte lesen, wenn nicht im Lockdown? Und dabei einen der vielseitigsten und präzisesten Dichter unserer Tage kennenlernen! Jan Wagner nimmt uns auf imaginäre Reisen mit – durch die Welt und in unser Innerstes.
Face to Face: Thomas David im Gespräch mit Philip Roth, Kazuo Ishiguro, Ian McEwan, Zadie Smith u. v. a. (2018) von Thomas David
Nicht oft gelingt es, im Gespräch mit Schriftstellern fast so viel von ihnen zu erfahren wie bei der Lektüre ihrer Bücher. Gemeinsam mit weltberühmten Autoren dringt Thomas David in deren Schriften ein – und erhellt ihre Persönlichkeit und Weltsicht hinter und in den Werken.
The Habsburgs: the Rise and Fall of a World Power (2020) von Martyn Rady
Dieses Buch zeichnet die Geschichte der Dynastie von ihren Ursprüngen in der Nordschweiz Ende des 10. Jahrhunderts bis zu ihrem Machtverlust zu Beginn des 20. Jahrhunderts nach. Dabei beleuchtet es die Gegenwart fast so kraftvoll wie die Vergangenheit: ein Meisterwerk von tiefgreifender Wissenschaft mit literarischem Elan, souveräner Leichtigkeit und einem staubtrockenen Humor.
Wagner’s Parsifal: the Music of Redemption (2020) von Sir Roger Scruton
Es ist eine große Freude, diese literarische Begegnung zwischen dem musikalisch am besten informierten britischen Philosophen des 20. Jahrhunderts und dem philosophischsten aller deutschen Komponisten des 19. Jahrhunderts zu lesen.
Die Pest (1950) von Albert Camus
Sie belieben wohl zu scherzen, Mr. Feynman!: Abenteuer eines neugierigen Physikers (2008) von Richard P. Feynman
Gold und Eisen. Bismarck und sein Bankier Bleichröder (2011) von Fritz Stern
Japan Story: In Search of a Nation – 1850 to the Present (2019) von Christopher Harding
Dieses Buch erzählt die moderne Geschichte Japans, von der sog. Meiji-Restauration bis heute, aus einer erfrischend neuen Perspektive. Es geht um die Suche nach nationaler Identität, um die Wirkung von Narrativen (solcher, die sich etabliert haben, und solcher, die eine alternative Vision propagier(t)en und weitaus weniger bekannt sind) und ganz besonders um die kritische Sichtweise von Personen, die sich gegen den Strom stemm(t)en. Im Vergleich zu dem ansonsten oft vermittelten eher monolithischen Bild Japans lernt der Leser die japanische Gesellschaft und Kultur hier in vielfältigen, lebhaften, reichen Einzelfacetten kennen.
Meine Herren, dies ist keine Badeanstalt: Wie ein Mathematiker das 20. Jahrhundert veränderte (2017) von Georg von Wallwitz
Mit der Aussage, eine wissenschaftliche Fakultät sei keine Badeanstalt, reagierte der Göttinger Mathematiker David Hilbert im Jahr 1915 auf die Entscheidung der Universität, seiner Mitarbeiterin Emmy Noether aufgrund ihres Geschlechts die Habilitation zu verwehren. Georg von Wallwitz zeichnet in dieser kurzen Biographie das Leben Hilberts, seine Beziehung zu anderen Größen der Zeit (darunter Einstein, Noether, Heisenberg, Neumann und Minkowski) und vor allem seinen zentralen Beitrag zur Mathematik und Physik des letzten Jahrhunderts in einer Art und Weise nach, die auch für Laien zugänglich ist.
Tür an Tür in der 44 Scotland Street (2010) von Alexander McCall Smith
Mit diesem ersten einer ganzen Serie von Büchern beginnt Alexander McCall Smiths äußerst humorvoller und auf jeder Seite unterhaltsamer Fortsetzungsroman über die verschiedenen Bewohner eines großen Mehrfamilienhauses in Edinburghs New Town. Ursprünglich als Serie für die schottische Tageszeitung The Scotsman konzipiert, erscheinen ungefähr alle ein bis zwei Jahre die jüngsten Episoden der Geschichte zusammengefasst in Buchform. Der Autor, ein emeritierter Professor für Medizinrecht an der Universität Edinburgh, beschreibt die Interaktion der einzelnen Charaktere mit viel Witz, Feinsinn und psychologischem Einfühlungsvermögen. So verwebt er viele kleine Alltagsgeschichten, die trotz ihrer überspitzten Form im Kern dem wahren Leben entnommen scheinen, zu einer besonders liebens- und lesenswerten Collage.
Wir alle sind Sternenstaub: Gespräche mit Wissenschaftlern über die Rätsel unserer Existenz (2010) von Stefan Klein
Masse und Macht (2016) von Elias Canetti
Schöne Tage (1993) von Franz Innerhofer
Der Leopard (2019) von Giuseppe Tomasi di Lampedusai in der neuen Übersetzung von Burkhart Kroeber
Die Kraft der Demokratie: Eine Antwort auf die autoritären Reaktionäre (2020) von Roger de Weck